Karin Stumpf bezeichnet sich selbst als Buchkünstlerin. Stellt sich die Frage: Was ist ein Künstlerbuch?
Künstlerbücher - ihre Entstehung
Seit Jahrhunderten beschäftigen sich Künstler mit Druck und Buchherstellung, man denke nur an die Gutenberg-Bibel oder die wunderbaren Illustrationen von Joris Hoefnagel aus dem 16. Bücher sind hier in erster Linie Schrift- und/oder Bildträger. Während die Buchillustration auf eine viel längere Geschichte zurückblicken kann, ist das Buch als Kunstobjekt ein Produkt des 20. Jahrhundert. Gutenbergs Erfindung, der Buchdruck, hat die Rechtwinkligkeit und Linearität des Buches fest im Griff, doch im 20. Jahrhundert lösen sich die Grenzen auf: Form, Material und Größe der Kunstwerke werden beliebig.
Radikale Zeiten verlangen nach radikaler Kunst, und so hat das 20. Jahrhundert die klassische bildende Kunst grundlegend verändert: sei es durch die Entwicklung der Fotografie, zwei Weltkriege oder die Kulturrevolution der 70er Jahre. All dies war die treibende Kraft der Moderne und auch der Buchkunst.
In Anlehnung an Marcel Duchamp wurde das Kunstobjekt "entmaterialisiert", neu überdacht und überlappende Praktiken wie Fotografie, Malerei, Performance, Bildhauerei, Buchbinderei oder Literatur zusammengeführt. Einige der frühesten Beispiele wurden von den Futuristen und Dadaisten in ihren politisch motivierten Pamphleten und Zeitschriften geschaffen. Hier spielt vor allem das Wort im Raum auf dem Blatt eine zentrale Rolle.
Radikale Zeiten verlangen nach radikaler Kunst, und so hat das 20. Jahrhundert die klassische bildende Kunst grundlegend verändert: sei es durch die Entwicklung der Fotografie, zwei Weltkriege oder die Kulturrevolution der 70er Jahre. All dies war die treibende Kraft der Moderne und auch der Buchkunst.
In Anlehnung an Marcel Duchamp wurde das Kunstobjekt "entmaterialisiert", neu überdacht und überlappende Praktiken wie Fotografie, Malerei, Performance, Bildhauerei, Buchbinderei oder Literatur zusammengeführt. Einige der frühesten Beispiele wurden von den Futuristen und Dadaisten in ihren politisch motivierten Pamphleten und Zeitschriften geschaffen. Hier spielt vor allem das Wort im Raum auf dem Blatt eine zentrale Rolle.
Der Versuch einer Definition
Laut Wikipedia handelt es sich um eigenständige Kunstwerke, die in der Regel das Buch zum Gegenstand einer künstlerischen Konzeption gemacht haben. Durch die Struktur des Buches wird das Werk überhaupt erst existent und wahrnehmbar. Der Inhalt des Werkes kann eine logische Abfolge bilden, muss es aber nicht.
Künstlerbücher haben ein breites Spektrum an Formen, einschließlich der traditionellen Form des Kodex (= bestehend aus zusammengebundenen Papierblättern) und weniger gebräuchlicher Formen wie Schriftrollen, ausklappbare Blätter, Ziehharmonikas, lose Objekte in einer Schachtel usw. Sie können in einer Vielzahl von Strukturen auftreten. Sie können in einer Vielzahl von Strukturen und auf allen erdenklichen Druckträgern hergestellt werden und reichen von preiswerten Offset-Multiples bis hin zu Unikaten oder Kleinserien, bei denen aufwändige handwerkliche Techniken zum Einsatz kommen.
Im Gegensatz zu Kunstbüchern, Katalogen oder Monografien, die in der Regel in einem anderen Medium entstandene Kunstwerke zeigen, bezeichnet der Begriff Künstlerbuch Publikationen, die als eigenständige Kunstwerke konzipiert sind.
Stets innovativ und vorhersehbar vielfältig in ihren physischen Formaten, besetzen Künstlerbücher einen kreativen Raum zwischen dem vertrauten quadratischen Objekt und herausfordernden Kunstwerken, die tatsächlich jedes Vorurteil darüber, was ein Buch sein kann, in Frage stellen. Künstlerbücher bewegen sich also an der Schnittstelle zwischen Buch und Kunst.
Künstlerbücher haben ein breites Spektrum an Formen, einschließlich der traditionellen Form des Kodex (= bestehend aus zusammengebundenen Papierblättern) und weniger gebräuchlicher Formen wie Schriftrollen, ausklappbare Blätter, Ziehharmonikas, lose Objekte in einer Schachtel usw. Sie können in einer Vielzahl von Strukturen auftreten. Sie können in einer Vielzahl von Strukturen und auf allen erdenklichen Druckträgern hergestellt werden und reichen von preiswerten Offset-Multiples bis hin zu Unikaten oder Kleinserien, bei denen aufwändige handwerkliche Techniken zum Einsatz kommen.
Im Gegensatz zu Kunstbüchern, Katalogen oder Monografien, die in der Regel in einem anderen Medium entstandene Kunstwerke zeigen, bezeichnet der Begriff Künstlerbuch Publikationen, die als eigenständige Kunstwerke konzipiert sind.
Stets innovativ und vorhersehbar vielfältig in ihren physischen Formaten, besetzen Künstlerbücher einen kreativen Raum zwischen dem vertrauten quadratischen Objekt und herausfordernden Kunstwerken, die tatsächlich jedes Vorurteil darüber, was ein Buch sein kann, in Frage stellen. Künstlerbücher bewegen sich also an der Schnittstelle zwischen Buch und Kunst.
Ein vereinfachter Überblick
Die Vielfalt der Künstlerbücher soll hier aufgezeigt werden:
- das Buch als Träger von Bild und/oder Wort
Bei der Gutenberg-Bibel ist der schwarze Text zwar gedruckt, aber die farbigen Zeichnungen und Initialen wurden von Hand gemalt, so dass jede Gutenberg-Bibel ein Unikat ist. Die Künstlerinnen und Künstler integrieren Typografie, Papierherstellung, Papiertechnik, Buchherstellung, Design, bildende Kunst, Grafik, kreatives Schreiben und digitale Medien in ihre Bucharbeiten und interpretieren das Buch neu. Viele KünstlerInnen beabsichtigen, dass ihre Werke interaktiv sind und erwarten, dass die Seiten umgeblättert werden und die Lesenden das Gewicht und die Beschaffenheit des Buches spüren. Wenn das Buch jedoch in einem Museum ausgestellt wird, kann es nicht gelesen werden; diese Werke sind oft hinter Glas geschützt und als Kunstobjekte installiert. Dies dient dem Schutz des Papiers und der Illustrationen.
Sonderfälle in dieser Gruppe sind:
- Bücher, die sich bewegen („Pop-up“-Bücher): Sie alle kennen Kinderbücher, die Klappen, Fenster, Pop-ups haben und so die Interaktion mit dem Leser herausfordern. Sie wecken das Kind in uns und laden zum aktiven Erleben des Buches ein.
- Künstler-Tagebücher - hier wird im weitesten Sinne die aktuelle Realität des Künstlers dargestellt. Ob alltäglich oder projektbezogen, die Erlebnisse und Erfahrungen der Malerin werden künstlerisch festgehalten. Frida Kahlo ist wohl die bekannteste Vertreterin dieser Gattung. - Die Materialität des Buches
Papier hat die Entwicklung des Buchdrucks vorangetrieben. Einige Künstlerbücher setzen sich daher mit diesem Material auseinander. Papier besteht aus Fasern pflanzlichen Ursprungs und ist ein Naturprodukt, mit dem sich einige KünstlerInnen auseinandersetzen. Es liegt daher nahe, dieses Material konzeptuell zu verändern, zu zerstören oder durch andere Materialien zu ersetzen. Wort und Schrift spielen dabei meist eine untergeordnete Rolle. - Das Objektbuch
Die letzte Gruppe von Künstlern beschäftigt sich mit der Form. Bücher werden zu Skulpturen. Die bekannteste „Skulptur“ ist die Bibliothèque de Paris, die aus 4 Gebäuden in Form von Büchern besteht. Diese Buchobjekte sind Träger einer eigenen ästhetischen Information - aber keine Bücher im klassischen Sinne mehr.
Abschließend möchte ich die Kunsthistorikerin Lucy Lippard zitieren, die sagte: „Man spricht von einem Künstlerbuch, wenn es ein Künstler gemacht hat oder wenn er sagt, dass es ein Künstlerbuch ist“.